Stefan Diestelmann

Diestelmann war ein vielfältig talentierter Mann. So war er als Sänger, Gitarrist, Komponist, Mundharmonikaspieler, Textautor und sogar als Filmproduzent tätig.


Genre:


Stefan Diestelmann

Stefan Diestelmann, geboren 1949 in München, war ein äußerst angesehener Bluesmusiker in der DDR. Diestelmann war ein vielfältig talentierter Mann. So war er als Sänger, Gitarrist, Komponist, Mundharmonikaspieler, Textautor und sogar als Filmproduzent tätig. In der DDR lebte der begabte Musiker von 1961 bis 1984.

Der Weg zum Blues

Schon früh setzte sich Stefan Diestelmann mit dem Blues auseinander. Überdies brachte er sich seine Fähigkeiten selbst bei. Im Jahr 1961 kam er mit seinen Eltern in die DDR. Bereits im Alter von zwölf Jahren begann er Gitarre zu spielen, Schallplatten zu sammeln und beschäftigte sich mit afroamerikanischen Blueskünstlern. Nachdem er bei unterschiedlichen Amateurbands spielte, gründete er 1977 seine eigene Band. Die Band setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Gesang/Gitarre/Mundharmonika – Stefan Diestelmann
  • Violine/Perkussion – Dietrich Petzold
  • Bass – Rüdiger Philipp
  • Mundharmonika – Bernd Kleinow

Die Band von Diestelmann war in der Blueserszene der DDR äußerst populär auch, wenn sie sich von den typischen afroamerikanischen Bluesmusikern abhob.

Von Osten nach Westen

Diestelmanns Texte sowie seine Verbundenheit zum Publikum beunruhigte das DDR-Regime. Infolgedessen wurde es ihm in mehreren Bezirken verboten, aufzutreten. 1967 wurde er sogar mit einer Bewährungsstrafe versehen, da man ihm Staatsverleumdung sowie eine geplante Republikflucht vorwarf.

Nichtsdestotrotz stand der Bluesmusiker in den folgenden Jahren mehrmals in der Republik auf der Bühne. So trat er zum Beispiel im Mai 1978 im Berliner Palast der Republik mit Memphis Slim auf. Außerdem erschien noch im selben Jahr seine erste Langspielplatte bei dem Musiklabel Amiga. Überdies sah man Diestelmann in den folgenden Jahren sogar im Fernsehen bei den Filmen Der Mann aus Colorado 2 und Sing, Cowboy, sing.

1984 durfte Stefan Diestelmann in der Bundesrepublik Deutschland auftreten. Folglich ergriff er seine Chance und kehrte der DDR den Rücken zu. Fortan verlegte er seinen Wohnsitz nach Ammersee in Bayern. Doch wie so viele Stars aus der DDR, konnte auch Diestelmann in der Bundesrepublik seinen Ruhm nicht aufrechterhalten. So setzte er Mitte der 90er seiner musikalischen Laufbahn ein Ende und gründete Diestelfilm. Das Unternehmen produzierte Dokumentar- und Präsentationsfilme. Angekommen im Westen, zog er sich immer mehr zurück und verstarb ohne öffentlicher Wahrnehmung im Jahr 2007.

Diskografie

Alben von Stefan Diestelmann

  • Stefan Diestelmann Folk Blues Band – 1978
  • Homusik – 1980
  • Folk, Blues & Boogie – 1984
  • Live – 1985
  • Rückblick – 1990
  • Auf ein Wort – 1990
  • Wiederveröffentlichung: Folk, Blues & Boogie – 1990
  • Ammersee – Impressionen eines Tages – 1992
  • Mylights – 1994
  • Folk, Blues, Best – 1996